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Resistenz-gegen-Antibiotika

Resistenz gegen Antibiotika

Bald tödlicher als Krebs?

Wir nehmen sie mit Lebensmitteln in unbekannter Menge auf, allzu unbedacht sind Antibiotika von gestressten Ärzten selbst bei leichteren Erkältungen verschrieben worden. Die Folge davon ist, dass Menschen unempfindlich der vormals hoch gepriesenen Wirkung eines vermeintlichen Allheilmittels gegenüber geworden sind, und nun hilft es nicht mehr, wenn es darauf ankommt. Auf gesamteuropäischer Ebene ist man mittlerweile aufgeschreckt und möchte die Praxis in den weit verstreuten Mitgliedsländern auf einem kontrollierbaren Niveau angleichen.

Zwar dürften sich die Gefahren der Resistenz gegen Mikroben bis zur Mitte des Jahrtausends zur „weltweit wachsenden Bedrohung“ auftürmen, zeigte sich der EU-Gesundheitskommissar unlängst überzeugt, doch vorerst will man auf eigenem Gebiet für Ordnung sorgen. Hier ist es ja auch schon schlimm genug: 25.000 Tote jährlich sind bislang offiziellen Schätzungen zufolge registriert, ihre Anzahl könnte sehr bald steigen. Was man dagegen unternehmen will, wird vielfältig angedeutet.

Ein teils grundlegendes Umdenken müsse stattfinden, andererseits wird bislang angewandten Methoden die Chance zu ihrer Weiterentwicklung nicht verwehrt. Alternatives rangiert an letzter Stelle einer unverbindlichen Aufzählung, wobei vorerst nicht konkret zu benennen scheint, welche Art von Therapien sich dafür anbieten würden. Chinesisch Traditionelles, Homöopathie oder vielleicht sogar einfach nur gesündere Ernährungsweisen? Hier eröffnet sich ein weites Feld.

Enger gesteckt ist der Rahmen bei der Diagnostik, die anscheinend lediglich der Verfeinerung bedarf. Was sich dynamischer entwickeln sollte und dabei aus vorliegenden Erfahrungen lernen, braucht sicherlich geeignete Bedingungen dafür, vor allem Zeit und höchstwahrscheinlich auch mehr Geld. Wie beides in Arztpraxen zu beschaffen wäre, darüber schweigt sich die Kommission vorerst noch aus, vielleicht zeichnet sich das Bild noch nicht zu drastisch ab. Dass mehr als bisher getan werden muss, scheint indes klar zu sein, die Verantwortung dafür wird vor allem der Forschung anheimgestellt.

Neue Präparate müssen her, die mit ihrer Wirksamkeit alles schon Dagewesene gehörig in den Schatten stellen, dabei ist die Auswahl jetzt schon so groß, dass es schwerfällt, das Richtige zu finden und man sich aufs Ausprobieren verlegt. Das dürfte die Resistenz jedoch nur schüren, anstatt sie einzudämmen, hier und da greift man doch längst auf das gute alte Penicillin zurück. Ach, wären wir dabei doch geblieben! Möglicherweise kehrt es ja in allernächster Zeit schon in leicht veränderter Gestalt zurück.

Fakt ist dagegen, das sich die Gewohnheiten bei der Verordnung von antibiotisch vermeintlich Hilfreichem in den Mitgliedsstaaten gravierend unterscheiden, sodass deren Vereinheitlichung angestrebt werden soll. Das geeignete Mittel dafür ist empfohlene Umsicht, ebenso gut könnten Impfstoffe als Alternative eingesetzt werden, die freilich zur Verfügung stehen müssten.

Es wäre also an vielen Fronten noch einiges zu tun, wobei man zugute halten muss, dass zu viel unkoordinierte Aktivität zum jetzigen beklagenswerten Zustand geführt hat. Der Wille, dem abzuhelfen, ist jedenfalls deutlich erklärt, eher zum Ziele führend wäre es womöglich, die Patienten wachzurütteln, sofern das noch möglich ist. Sie sind schließlich die Leidtragenden, dienen aber andernorts dazu, neue Tätigkeitsfelder zu erschließen. Das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten aller Art wacht getreulich darüber, dass ihnen eine möglichst hohe Effektivität beschieden sein möge.

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Bild: depositphotos.comWerbung

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