9 Mythen über Brustkrebs
Die wichtigsten Irrtümer
Brustkrebs ist mit die häufigste Krebsart, die es gibt. Jährlich erkranken 75000 Frauen erstmals an dieser Krankheit. Ganz abgesehen von der Anzahl der Patientinnen, bei denen der Krebs nach zuvor erfolgreicher Behandlung zurückkehrt. Die Rückfallquote liegt bei 20-25%. Für Frauen ist dieses Thema somit verständlicherweise ein unangenehmes Angstthema. Jedoch kursieren viele Gerüchte und Irrglauben um den Brustkrebs, die einen zusätzlich verunsichern. Nachfolgend eine Aufzählung von den wichtigsten Irrtümern, die den Brustkrebs betreffen.
1. Wenn die Mutter erkrankt, dann bekommt auch die Tochter Brustkrebs
Es ist zwar wissenschaftlich erwiesen, dass Krebs in jeder Form vererbbar ist, allerdings muss es nicht die direkte Generation nach einem treffen. Manchmal überspringt Krebs eine bis zwei Generationen, manchmal erkranken auch nur Verwandte zweiten oder dritten Grades an Krebs. Töchter müssen nicht zwangsläufig an Brustkrebs erkranken, wenn die Mutter unter dieser Krankheit leidet, wobei das Risiko natürlich höher ist als bei Töchtern gesunder Mütter. Außerdem spielen die Lebensumstände und Lebensweise der Erben auch eine große Rolle. Wer sich gesund ernährt, viel Sport treibt und sich an der frischen Luft bewegt, dessen Chance, an Brustkrebs zu erkranken, minimiert sich. Zudem geht die Wissenschaft davon aus, dass nur etwa 4-9% der gesamten Brustkrebsfälle erblich bedingt sind.
2. Nur Frauen können an Brustkrebs erkranken
Das stimmt nicht. Es können auch Männer Brustkrebs bekommen. Pro Jahr erkranken in Deutschland rund 50 Männer an dieser Krankheit. Natürlich ist diese Zahl äußerst gering gegenüber der von erkrankten Frauen, aber das Risiko ist da. Das Problem dabei ist, dass es für Männer hinsichtlich der Früherkennung von Brustkrebs keine Verfahren dafür angeboten werden. Männer rechnen überdies nicht mit einer Erkrankung durch Brustkrebs und achten somit nicht auf eine Veränderung ihrer Brust. Da so ein erkrankter Mann nicht weiß, dass er an Brustkrebs leidet, kann dieser sich unbemerkt im Körper ausbreiten und die Heilungschance sinkt, sie sind im Allgemeinen bei Männern auch schlechter als bei Frauen.
3. Man kann Brustkrebs nicht vorbeugen
Doch, man kann. Natürlich kann man die Gene oder das erhöhte Risiko, daran zu erkranken, nicht verändern oder entfernen, aber ein gesunder Lebensstil beugt der Krankheit vor. Ein Verzicht auf Alkohol, Nikotin, Fette und die Vermeidung von enormer Gewichtszunahme sind schon die halbe Miete, das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, deutlich zu verringern. Wer bereits übergewichtig ist, sollte unbedingt abnehmen. Regelmäßige Bewegung, vor allem draußen in der Natur, eine gesunde Ernährung, eine positive Grundeinstellung und das Vermeiden von Stress können das Brustkrebsrisiko um fast 25 Prozent senken. Dies gilt besonders für Frauen, die bereits ihre Menopause hinter sich gebracht haben.
4. Nur ältere Frauen bekommen Brustkrebs
Das ist nicht richtig. Natürlich steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, ab dem Alter, in dem eine Frau in die Wechseljahre tritt. Dies liegt an der Hormonbehandlung, die gegen die Wechseljahrsbeschwerden eingenommen werden. Da die Tumorzellen stark auf Hormone reagieren, ist das Risiko erhöht. Meist sind die Frauen dann 50- 60 Jahre alt. Allerdings betrifft es immer mehr jüngere Frauen, die Brustkrebs bekommen. Es gibt Fälle, in denen eine 29- jährige Frau an Brustkrebs erkrankte, es gibt aber auch Frauen Mitte 30, die bei denen die Krankheit ausgebrochen ist. Oft liegt es bei Frauen mit einem vererbaren Risiko, daran zu erkranken, mit der Einnahme der Pille zusammen.
5. Ein zu enger BH erhöht das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken
Diese Aussage hielt sich jahrelang sehr hartnäckig. Grund der Annahme war, dass die Bügel an den BH´s wohl den Lymphfluss einengen würden und somit den Abtransport von schädlichen Stoffen aus dem Körper behindern würden. Dies wäre auch ein Grund, warum Brustkrebs entstünde. Das stimmt aber nicht und konnte erfolgreich widerlegt werden. Es gab dafür mehrere Studien mit mehr als 3000 Teilnehmerinnen. Bei keiner von ihnen zeigte sich selbst Jahre nach dieser Studie ein Anzeichen von Brustkrebs. Infolgedessen gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem Tragen von Bügel BH´s und der Entstehung von Brustkrebs daraus.
6. Je größer die Brust, desto höher das Brustkrebsrisiko
Das ist völliger Quatsch. Den Tumorzellen ist es egal, ob sie sich in einer kleinen oder großen Brust vermehren. Das Gewebe ist in allen Brüsten gleich.
7. Wer stillt oder viele Kinder hat, bekommt keinen Brustkrebs
Es ist erwiesen, dass die Bildung von Brustkrebs tatsächlich etwas damit zu tun hat, ob Frauen und wenn in welchem Alter Kinder bekommen und ob sie stillen. Auch die Häufigkeit und das Einsetzen der Menstruation haben beeinflussen diese Krankheit. Dieser Einfluss ist jedoch sehr minimal. Vielmehr spielt die Größer der mammographischen Dichte eine Rolle. Frauen mit einer hohen mammographischen Dichte (geringe Anzahl von Fettgewebe, dafür viel Drüsen und Bindegewebe) erkranken viel häufiger an Brustkrebs als Frauen mit einer niedrigen mammographischen Dichte. Auch bei bereits vorhandenen Schwangerschaften kann sich ein maligner (bösartiger) Knoten in der Brust bilden. Dies ist in etwa der Fall bei einer von 3000 Schwangerschaften.
8. Gefährliche Stoffe im Deodorant können Brustkrebs auslösen
Hier streiten sich die Götter (in weiß). Zum einen heißt es, das wäre nur ein Mythos, zum anderen gibt es wissenschaftliche Studien, die tatsächlich belegen, dass es Brustkrebs gibt, der auffallend nah an der Achsel entsteht. Die Frauen, bei denen das so aufgetreten ist, haben regelmäßig Deos benutzt. Die Onkologin, die diese Studie durchführte, soll zusätzlich beobachtet haben, dass normale Brustzellen bei Zuführung von Aluminium entartet sind, es wuchsen viele Tumorkolonien. Andere Wissenschaftler behaupten, dass die in Deos enthaltenen Aluminiumsalze gar keinen Brustkrebs auslösen können, da der Mensch sämtliche Schadstoffe auch über Niere, Blase und Darm ausscheidet. Wer unsicher ist, sollte sich regelmäßig mit Wasser und Seife unter den Achseln waschen und natürliche Kristalldeos benutzen.
9. Hormone senken das Risiko
Das kann so nicht stehen gelassen werden. Hormone fördern eher den Wachstum von Krebszellen. Dies gilt genauso für die Hormone, die in den Wechseljahren verabreicht werden als auch für die synthetischen Hormone in der Antibabypille. Die Zellen der Brust verfügen über Rezeptoren, die die Hormone quasi regelrecht anziehen. Dadurch können Östrogene die Vermehrung bestimmter Krebszellen fördern. Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken steigt leicht, wenn die Frau die Pille vier oder mehr Jahre vor dem ersten Kind genommen hat oder mehrere Jahre vor ihrem 20. Lebensjahr mit der Pille verhütet hat.
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